Ein Sponsoring im Beach-Volleyball ist mit Blick auf das Image, die Zielgruppe und die vergleichsweise geringen Einstiegshürden für viele Unternehmen interessant. Doch welcher Marketing-Mix ist der richtige? Welche Maßnahme bietet welche Reichweite? Wie erziele ich mit meinem Budget die größte Wirkung?
Julia Krumbeck (Geschäftsführerin der beach-volleyball.de-GmbH von 2007 -2023) gibt in diesem Interview Antworten.
Welche Sponsoring Optionen bieten sich Unternehmen im Bereich Beachvolleyball?
„Werbung und Sponsoring im Beach-Volleyball sind ein weites Feld. Angefangen beim Teamsponsoring, über die Social Media Kanäle und Infomedien der Szene bis hin zum Eventsponsoring ist die Auswahl an Maßnahmen riesig. Noch dazu gibt es große Unterschiede innerhalb der einzelnen Bereiche: Als Unternehmen können Sie in Bezug auf das Eventsponsoring ein Breitensportturnier mit bis zu 2000 Teilnehmern und 20.000 Besuchern für 1000,- € nutzen oder auch 500.000,- € für ein einzelnes Event mit entsprechender Mediareichweite ausgeben.“
Welches Budget und welche Maßnahmen sind aus Ihrer Sicht sinnvoll?
„Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Je nach Marke bzw. Produkt, Zielsetzung und Budget sollte man im Beach-Volleyball ein individuelles Sponsoring-Paket schnüren. Im Vergleich zu anderen Sportarten ist der Einstieg ins Thema Beach-Volleyball kostengünstig zu realisieren, allerdings ist die Preisstruktur und das Angebot auch schwer zu durchschauen. Dementsprechend wichtig sind Erfahrung und Kontakte bei der Planung.“
Welches Vorgehen würden Sie Unternehmen oder Agenturen empfehlen?
„Ich empfehle, ausgehend von der Zielsetzung des Kunden eine Marketingstrategie bzw. ein individuelles Angebot zu entwickelt und nicht auf pauschale Pakete zu setzen.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Partner aus dem Bereich Sonnenpflege möchte mit dem Einstieg ins Sponsoring zum einen das Image der Sportart Beach-Volleyball nutzen, die Qualität des Produkts unterstreichen und zum anderen in der Zielgruppe sampeln. Zudem ist die Produktion von Content für die Website und die Social-Media-Kanäle interessant.
Das Budget soll 60.000 € im ersten Jahr nicht übersteigen. In diesem Fall würde ich folgende Kombination aus Maßnahmen empfehlen:
– Testimonials zur Bewerbung: Sympathieträger mit hoher Reichweite,
– Product Sampling in der Kernzielgruppe, sprich den Multiplikatoren der Szene,
– Content Produktion und Native Advertising beispielsweise in Form von „Sonnenpflegetipps der Profis“,
– Nutzung der Inhalte für Social-Media-Kampagnen.
In dieser Art lassen sich für verschiedene Branchen und Zielsetzungen sehr unterschiedliche Pakete entwickeln, die Pauschallösungen immer vorzuziehen sind. Wer kostspielige Fehlentscheidungen vermeiden will, sollte sich daher von Beginn an Beratung aus dem Vermarktungsumfeld der Sportart suchen, da sich die Beratungsleistung immer rentieren wird.“
Welche Zielgruppe wird durch ein Beach-Volleyball-Sponsoring erreicht?
„Die treffendere Frage wäre, welche Zielgruppen durch welche Maßnahmen erreicht werden. Viele haben beim Thema Beach-Volleyball direkt Studierende vor Augen, die ihre Zeit lieber im Sand als im Hörsaal verbringen.
Die findet sich natürlich auch beim Beach-Volleyball, beispielsweise beim weltweit größten Beach-Volleyballcamp, dem Beachline-Festival. In anderen Camps trifft man hingegen eine andere Zielgruppe an. Gleiches gilt auch für die Turniere: Ob Sie einen Wettkampf im mondänen Ostseebad oder auf Norderney an einem Partywochenende unterstützen ist ein großer Unterschied. Birkenstock oder Flipflops – beides kann vor Ort dominieren.“